Zeno Grasser

Zeno Grasser, dessen Name untrennbar mit der Kuratie St. Christoph in Steinhöring verbunden ist, wird vielen Menschen in guter Erinnerung bleiben. 60 Jahre lang ist er unfallfrei gerne mit seinem Auto im Landkreis Ebersberg herumgefahren. Zum Bedauern aller verunglückte das treue Mitglied der Kirchengemeinde am Dienstag, 1. September im Alter von 84 Jahren beim Zusammenstoß mit einer landwirtschaftlichen Maschine tödlich. Mit großer Leidenschaft spielte Grasser 70 Jahre lang die Orgel in der Kuratie St. Christoph und leitete dort mit viel Engagement den Kirchenchor. Pfarrer Peter Vogelsang staunt immer noch über den großen Einsatz des Organisten. Selbst im Alter von 84 Jahren ließ es sich Grasser nicht nehmen, auch bei sehr kalten Temperaturen in der Kirche seine Orgel zu spielen. Die Beweglichkeit der Finger blieb ihm bis ins hohe Alter. Gemeinsam mit seinem Bruder Josef hat Grasser in seiner frühen Jugend mit dem Orgelspiel begonnen und war seit seinem 15. Lebensjahr in der Kuratie tätig. "Die Musik war immer sein Leben", erzählt Josef Grasser. Auch die Schwerhörigkeit, die seinen Bruder Zeno seit seiner Jugend begleitete, schadete dem Orgelspiel nicht. Pfarrer Vogelsang vermutet, Grasser habe die Töne in seiner Phantasie gehört und spielte daher die Lieder aus dem Gotteslob mit solch einem Können. Die letzten Töne auf seiner Orgel brachte der Organist am Sonntag, 16. August, zum erklingen. Besonders begeistert aber war die Gemeinde zuvor von seinen Lobliedern zu Mariä Himmelfahrt. Sogar mit den Füßen konnte der alleinstehende Organist die Orgel spielen, erzählt eine Verwandte. Es fiel ihm wegen seiner Schwerhörigkeit nicht leicht, mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren. Doch trotz alledem verlor Zeno Grasser nicht seinen trockenen Humor, den er gerne im Kirchenchor zum Besten gab. In seiner Freizeit besuchte Grasser gerne Orgelkonzerte in München und nahm an Busausflügen teil. Jeden Freitag besuchte er den Haarer Bauernmarkt. Und auch um die Pflegekinder seines Bruders kümmerte sich Zeno Grasser gerne. "Früher ist er gerne nach Rom geflogen", erzählt Josef Grasser. Mit dem stillen und frommen Organisten verliert die Pfarrgemeinde ein hoch geschätzes Mitglied. "Nun wird er zusammen mit den Engeln in das Lob Gottes einstimmen.", so Pfarrer Peter Vogelsang. Anna Bender