Wolfgang Waltl

Wolfgang Waltl

† 12.07.2008 in Übersee
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

19.07.2008 um 08:03 Uhr
Mit Wolfgang Waltl ist ein durch und durch ehrlicher, geradliniger, gewissenhafter und stets hilfsbereiter Mensch gegangen, der Zeit seines Lebens seiner Heimatgemeinde tief verbunden war und viel für den Ort getan hat. Waltl wurde im Februar 1940 als zweites von sechs Kindern in Übersee geboren. Hier besuchte er auch die Volksschule und absolvierte eine Lehre bei der Firma Deutz zum Kraftfahrzeugmechaniker. Seine beruflichen Sporen verdiente er sich als junger Mann in den 60er Jahren und Anfang der 70er Jahre bei Auslandsaufenthalten in Kuwait, Ägypten, in der Schweiz und in Griechenland. Vor seinem letzten, zweijährigen Aufenthalt in Griechenland, heiratete er 1970 die Grassauerin Jane, mit der er 1971 Tochter Simone bekam. Nach der Rückkehr im Jahre 1972 nach Übersee, machte Waltl seine Techniker-Ausbildung, arbeitete dann als Konstrukteur bei der Rosenheimer Firma Beilhack und später - bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998 - als Projektleiter bei der Firma Lang in Siegsdorf. Parallel zu seinem beruflichen Aufstieg verfolgte Waltl ehrenamtlich seine politischen Interessen. Im Jahr 1984 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Freien Bürgerliste (FBL) und wurde auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt, dem er bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 24 Jahre angehörte. Zu den Höhepunkten seiner kommunalpolitischen Karriere gehörte 1990 seine Kandidatur zum Bürger-meister. Nur knapp unterlag er dem damals amtierenden Bürgermeister Peter Stöger. Von 1996 bis 2002 war Waltl Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. In der darauf folgenden Legislaturperiode wurde Waltl zum Zweiten Bürgermeister gewählt, was er bis zum Ausbruch seiner Krankheit blieb. Viele Jahre lang arbeitete Waltl auch als Verbandsrat im Abwasser- und Umweltverband und war als solcher maßgebend am Bau des Ringkanals beteiligt. In seiner Zeit als Gemeinderat wurden prägende Projekte für Übersee, wie Schule, Turnhalle, gemeindlicher Kindergarten, Strandbad-Erweiterung und See-Ausbaggerung verwirklicht. Mit besonderem persön-lichen Engagement arbeitete er an den Projekten Dorfbrunnen und Wirtshaus Feldwies, in dessen Sanierung Waltl hunderte von unentgeltliche Arbeits-stunden investierte. Neben Kommunalpolitiker war der Verstorbene seit seiner Jugend mit Herz und Seele Brieftaubenzüchter. Diesem Hobby gehörte neben Familie und Garten seine ganze Freizeit. Aber auch das Vereinsleben war ihm durch seine Vorstandstätigkeit beim TSV und seine Mitgliedschaften beim Trachtenverein Feldwies. VdK, Veteranenverein sowie der Wasserwacht und Feuerwehr nicht fremd. Im August 2006 riss ihn eine heimtückische Krankheit jäh aus allen Aktivitäten und Plänen. Zunächst war sein Kampf gegen diese Krankheit von viel Optimismus geprägt. Doch im September 2007 wurde es zur Gewissheit, dass es keine Heilung mehr gab. "Zuletzt war Wolfgang Waltl ein Kreuzträger", sagte Dekan Konrad Kronast im Trauergottesdienst. Waltl wurde von Kronast, ebenso wie in den Nachrufen der beiden Überseer Bürgermeister Marc Nitschke und Ludwig Ertl, eines Vertreters der Siegsdorfer Firma Lang sowie eines persönlichen Freundes als selbstloser Mensch gewürdigt, der stets in besonderer mitmenschlicher Verantwortung gehandelt habe. Laut Pfarrer Kronast sei Waltl "ein Pionier der Ehrenamtlichkeit gewesen, der sich in hohem Maße für das Gemeinwohl in Übersee verdient gemacht hat." Rathauschef Nitschke wertschätzte den Verstorbenen mit den Worten: "Sein Wirken geht über das Grab hinaus."

OBERBAYRISCHES VOLKSBLATT

vom 15.07.2008