Wolfgang von der Weppen

Wolfgang von der Weppen

* 04.09.1943
† 30.03.2009 in Wasserburg
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Wolfgang von der Weppen, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von Trauer.de Redaktion, Rosenheim

14.04.2009 um 15:35 Uhr
An Sonnentagen wie diesen fuhr Dr. Wolfgang von der Weppen gerne durch Wasserburgs Straßen: im Cabrio, mit Sonnenbrille und einem Lächeln auf den Lippen. Oder man konnte ihn im Straßencafé sitzend antreffen, über seine Schriften gebeugt, aber immer zu einem Gespräch bereit. Er starb am 30. März. Geboren wurde er 1943 in Südmähren. Seine Schulzeit verbrachte er in Dornbirn, Lindau und Wien. Die Reifeprüfung an der Lehrerbildungsanstalt Wien absolvierte er als Jahrgangsbester. 1965 begann er in Wien das Studium mit Germanistik, Philosophie und Geschichte, das er in Würzburg fortsetzte. Für das Staatsexamen wählte er Germanistik, Geschichte und Sozialkunde, für die Magisterprüfung und Promotion Philosophie, neuere deutsche Literaturwissenschaften und mittelalterliche Geschichte. Nebenher studierte er Kunstgeschichte, Psychologie und Griechisch. Ab Februar 1977 arbeitete er als StR z.A. am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt. Hier begann seine Tätigkeit als Betreuungslehrer, der er während seines Berufslebens fast durchgehend treu blieb. Ab 1978 bis 1984 war er Seminarlehrer für Pädagogik und allgemeine Didaktik an derselben Schule. Ab 1982 wurde er Mitglied der Humboldt-Gesellschaft und der Sokratischen Gesellschaft Mannheim, von 1983 bis 87 Vorstandsmitglied des Bayerischen Philologenverbandes. 1984 wechselte er ans Luitpold-Gymnasium, als Mitarbeiter der Schulleitung (bis 1991), er übernahm die Fachbetreuung Ethik und Sozialkunde und betreute die Schülerzeitung und einen Jazzkurs für die Schüler. Ihm oblag auch die Organisation von Klassenfahrten und er war sechs Jahre lang Mitarbeiter der Wasserburger Literaturtage. Zudem unterrichtete von der Weppen in bis zu sechs Fächern. Auch an der örtlichen VHS trat er als Referent in Erscheinung und war einige Jahre Berichterstatter der Humboldt- und Sokratischen Gesellschaft, in der er ab 2000 den Vorsitz übernahm. Von der Weppen erarbeitete zahlreiche Veröffentlichungen und übernahm vielfache Referententätigkeit bei einschlägigen Gesellschaften und Universitäten. Dazu kamen Dichterlesungen, unter anderem auch in seiner Heimatstadt Wasserburg, die er liebte und mit einer Hommage in einem seiner Gedichtbände würdigte. Verheiratet war er mit seiner Brigitte, die er in Würzburg kennen lernte und mit der er drei Töchter hatte. Mit ihr verband ihn auch die Liebe zum "großen Film", die er an die Kinder und an einige Schüler weitergeben konnte. Am 9. April wurde er zu Grabe getragen. Die Aussegnung übernahm Pastoralreferent Klaus Gößl vom Behandlungszentrum Vogtareuth. Dr. Wulf Metz, Pfarrer i.R., würdigte seinen Freund mit einem anrührenden Nachruf und nahm Bezug auf das vom Verstorbenen besonders geliebte mexikanische Abschiedslied "Las Golondrinas". Am Grab übermittelte Oberstudiendirektor Peter Rink vom Luitpoldgymnasium die Wertschätzung des Kollegiums. Dr. Markus Raab, Kulturbürgermeister der Stadt Esslingen und ebenfalls ein Freund Dr. von der Weppens, rief den Menschen und Genius in Erinnerung und nahm Abschied "von einem großen Mann". (mep)