Sigurd Hufnagel

Sigurd Hufnagel

* 27.10.1926
† 27.10.2006 in Prien
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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28.11.2006 um 20:12 Uhr
Am Tag seines 80. Geburtstags ist völlig unerwartet Professor Dr.-Ing. Sigurd Hufnagel verstorben. Der echte "Preaner" bliebt seinem Geburtsort immer treu. Er besuchte hier die Volksschule und dann die damalige Finsterwalder Oberrealschule Rosenheim. Im Herbst 1943 wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen. Weitere Stationen seines Kriegsdienstes waren Flensburg-Mürwik und Kosten bei Posen. Nach Kampfeinsatz, Lazarett und kurzer Gefangenschaft kam er im Sommer 1945 nach Hause. Hier verdingte er sich zunächst als Bauernknecht, Schiffsheizer, Kellner und Dolmetscher. Nach dem Abitur 1947 begann er das Studium des Maschinenbaus an der TU München, das er 1952 als Diplomingenieur abschloss. Darauf folgten Assistenzjahre, bis Hufnagel 1959 Dozent für Thermodynamik und Wärmeübertragung an der Technischen Schule der Luftwaffe in Neubiberg wurde. Kurz darauf schloss er seine Promotion ab. 1965 wurde er mit der Leitung des Fachbereichs Maschinenbau betraut. Nach Gründung der Hochschule der Bundeswehr 1973, in deren Gründungsausschuss er berufen wurde, beteiligte er sich intensiv am Aufbau des Fachbereichs Luft- und Raumfahrtechnik, dem er später als Prodekan vorstand. 1980 wurde er zum Professor ernannt. Mit seinen Vorschlägen und Konzepten für die Studienschwerpunkte Schiffsbetriebs- und Kraftwerkstechnik wirkte er als Vordenker, schrieb auch Fachartikel und ein -buch. Seine Studenten und Mitarbeiter schätzten besonders den hintergündigen bayerischen Humor des "Dampfnagels", wie er mit Spitznamen genannt wurde. Erholung und Ausgleich fand er vor allem in der Natur. Schon früh trat er in den Alpenverein ein, dem er sein Leben lang verbunden blieb und bei dem er in jüngeren Jahren verschiedene Ämter bekleidete. Von seinen teils abenteuerlichen Touren erzählen seine Tourenbücher, die AV-Chronik und seine vielen Dias, die er für Vorträge zusammenstellte. Seine Heimatverbundenheit äußerte sich auch in seiner Liebe zur Volksmusik, die er aktiv betrieb. Jahrzehntelang blieb er seinem Viergesang, den "Vier Chiemseern", treu. Nach der Pensionierung widmete er sich wieder verstärkt seinem alten Hobby, der Eisenbahn. Nicht nur das handwerkliche Geschick, das er beim Ausbau seiner eigenen Anlage an den Tag legte, auch sein Fachwissen waren hochgeschätzt. Hufnagel war ständiger Mitarbeiter im "Eisenbahn-Journal" und Ratgeber mehrerer Modellbaufirmen. Eine Herzensanliegen war ihm vor allem die ehrenamtliche Mitarbeit in der Diakonie. So fuhr er zirka 15 Jahre lang allwöchentlich das "Essen auf Rädern" aus. Immer wieder musste er erleben, dass sich einer seiner Betreuten von dieser Welt verabschiedete. Nun wurde er selbst abberufen. (re)