Sebastian Mayer

Fast sein ganzes Leben verbrachte Sebastian Mayer auf seinem Bauernhof in Fürst bei Greimharting. Nun ist der "Fürstner-Vater" im Alter von 92 Jahren verstorben. Eine große Trauergemeinde begleitete ihn beim Requiem mit anschließender Beerdigung auf seinem letzten Weg. Unterbrochen worden war die Heimat- und Hoftreue Mayers nur durch Krieg und Gefangenschaft. Er wurde schwer verwundet und gelobte den Bau einer Kapelle im Falle seiner Heimkehr. Pfarrer Bruno Fink erinnerte in der überfüllten Kirche beim Requiem mit dem Greimhartinger Kirchenchor daran, dass dem Verstorbenen die Erfüllung des in großer Not gegebenen Versprechens ein wichtiges Anliegen gewesen sei. Der Geistliche machte auch deutlich, dass Mayer viele Höhen und Tiefen im Leben erfahren konnte und musste. "Dass er seinen Lebensabend im Kreise seiner Familie bis zum Schluss in geistiger Frische verbringen konnte, war ein Geschenk Gottes", so Fink. Die hohe Wertschätzung, die Mayer zu Lebzeiten genoss, zeigte die große Trauerschar auf dem Friedhof. Eindrucksvoll sang der Chor das Lied "Jetz' muas i aus meim Haus", Priener Blasmusikanten intonierten Trauerstücke und dem Kriegsteilnehmer galt ein dreifacher Ehrensalut. Rimstings Bürgermeister Josef Mayer erinnerte daran, dass Sebastian Mayer 24 Jahre lang bis zur Gebietsreform als ehrenamtlicher Gemeinderat tätig war. "Der Fürstner-Wast hat viel für Greimharting und für die heutige Gemeinde Rimsting getan." Für 50-jährige Treue zum Trachtenverein Ratzingerhöhe dankte Vorstand Helmut Hackenberg dem Ehrenmitglied mit einer Kranzniederlegung. Jürgen Mertel vom Sozialverband VdK, Ortsverband Prien, dankte dem Gründungsmitglied ebenfalls. Höchste VdK-Landes- und Bundes-Auszeichnungen waren zu Lebzeiten bereits offizielle Anerkennungen für den Einsatz zugunsten sozial Schwacher und vom Krieg Benachteiligter. Als 1951 die Krieger- und Soldatenkameradschaft Prien-Greimharting wieder gegründet wurde, war Mayer dabei. 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Im Beisein der Orts-Fahnenabordnungen legte auch Vorstand Michael Anner einen Kranz nieder. (hö)