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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Rupert Schärfl, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
02.11.2007 um 17:53 UhrEin halbes Jahrhundert war er Bürgermeister der Gemeinde Ramerberg. Dass er ihre Selbstständigkeit im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft erhalten konnte, war wohl einer seiner größten Erfolge.
Als Rupert Schärfl 1946 sein Amt als Bürgermeister antrat, war er mit 26 Jahren der jüngste Bürgermeister Bayerns. Als er 1996 aufhörte, war er mit Abstand der Dienstälteste des Landes. In diesen fünf Jahrzehnten wandelte sich das Amt erheblich. In der schwierigen Nachkriegszeit ging es um Lebensmittelversorgung und Flüchtlingsunterbringung. Als einer der ersten Bürgermeister nach der Währungsreform wagte er sich an den Schulhausneubau für die damals gerade 500 Einwohner zählende Gemeinde. Es folgten viele weitere Projekte: Gemeindehaus, Wasserversorgung, Straßen und schon 1961 die erste Kläranlage und Kanalisation.
Oftmals musste der in seinem Stil nicht immer unumstrittene Schärfl dabei auch gegen Widerstände ankämpfen. Im Nachhinein sind aber viele dankbar, dass er diese Aufgaben mit Weitblick und Überlegung in Angriff nahm. Der erste Kindergarten wurde 1972 eröffnet. Wasserhochbehälter, Feuerwehrhaus und schließlich die zweite Kläranlage waren weitere Stationen.
Für seine unermüdlichen Dienste wurde Schärfl unzählige Male ausgezeichnet. Er war Träger der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze, des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik, des Verdienstkreuzes erster Klasse, des Bayerischen Verdienstordens und der Kommunalen Verdienstmedaille in Gold, die der heutige Ministerpräsident und damalige Innenminister Günther Beckstein persönlich nach Ramerberg brachte.
Als Altbürgermeister Rupert Schärfl an seinem 80. Geburtstag zum Ehrenbürger von Ramerberg ernannt wurde, überreichte ihm seine Nachfolgerin Barbara Reithmeier die Urkunde. Dabei trug sie die wertvolle Amtskette, die Rupert Schärfl gegen Ende seiner 50-jährigen Dienstzeit aus privater Kasse gestiftet hatte.
Mit dem Bau eine Hofkapelle in Oberkatzbach verwirklichte sich Rupert Schärfl vor etwa fünf Jahren einen jahrzehntelangen Wunsch. Der Beweggrund war die Erinnerung an seine drei in Russland gefallenen Brüder sowie seinen als Hoferben vorgesehenen Neffen. Die Innenausstattung hatte der Kunstkenner und
-sammler Schärfl bestens ausgewählt, wie er auch manches wertvolle Stück an Museen und Einrichtungen spendete.
Als Gönner und Ehrenmitglied nahezu aller Ortsvereine wird Rupert Schärfl, der "Stöger Bertl", allen Ramerberger Bürgern in guter Erinnerung bleiben. (Prj)