Rupert Nagl

Im 87. Lebensjahr starb Komponist und Kapellmeister Rupert Nagl aus Neubeuern. Krankheitsbedingt musste er die letzten Jahre im Pflegeheim in Nußdorf verbringen. Ein Leben in Dur und Moll, wie er selbst einmal seinen abwechslungsreichen Lebensweg beschrieb, fand hier in seiner bayerischen Heimat sein Ende. In der Schmiede in Neubeuern geboren, blieb er seiner Heimatgemeinde immer treu, auch wenn ihn der Lebensweg woanders hinführte. Die Kriegszeit erlebte Nagl an verschiedenen Fronten in Europa, die Gefangen- schaft in England. Sein musikalisches Talent war ihm hier bereits oft hilfreich. Später führte die Ausbildung den gelernten Friseur an das Händel-Konservatorium in München und musikalische Einsätze mit seiner gegründeten Tanzband "Blaue 5" durch viele Länder und Städte. Im Hofbräu in Rosenheim fand die Uraufführung seiner Operette "Liebesreise ins Weiß-Blaue" statt. Nach einer Hotelausbildung fand er Anstellung als Geschäftsführer am Tegernsee, wo bei passender Gelegenheit auch Musik gemacht wurde. Viele gesellige Runden in Neubeuern wurden von Rupert Nagl und Hans Stocker musikalisch gestaltet. Für die Gebirgsschützen- kompanie und die Schiffbruderschaft komponierte er eigene Märsche. Viele Mitbürger bekundeten beim Grabgang die Verbundenheit zu dem heimat- und naturverbundenen Mitbürger. Pfarrer Reuder sprach die Gebete der Kirche und fand tröstende Worte für die Hinterbliebenen. 52 Jahre lang war Nagl mit seiner Frau Maria verheiratet. Kameraden der Gebirgsschützenkompanie Neubeuern geleiteten den Sarg zur Grabstätte, wo Hauptmann Günter Hochhäuser sowie die Schützenkompanie von Gmund am Tegernsee Abschied nahmen von einem verlässlichen Mitstreiter. (swt)