Konrad Bauer

Konrad Bauer

* 10.02.1931
† 11.02.2007 in Grainbach
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Konrad Bauer, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

14.02.2007 um 18:11 Uhr
Der Samerberg und die bayerische Volksmusik sind ärmer geworden: Nach schwerer, geduldig ertragener Krankheit starb Konrad Bauer einen Tag nach seinem 76. Geburtstag. Der Hartbichler-Koni verschaffte sich große Bekanntheit und Beliebtheit durch sein Singen mit seinen Geschwistern und den Inntaler Sängern. Erst im vorigen Sommer wurden er und die Geschwister Hartbichler beim Trachtenjubiläum in Grainbach von Bürgermeister Georg Huber mit einer Dank-Urkunde für über 50-jährige Volkslied- und Volksmusikpflege geehrt. Seit 1950 gab es auf dem Hartbichlerhof der Familie Bauer am Samerberg gemeinsames Singen. Die Geschwister Hartbichler kamen zu einem ersten öffentlichen Bühnenerfolg 1954 in Kufstein. Dort holten sie bei einem internationalen Preissingen den ersten Platz. Die Bühnen bei Volksmusikveranstaltungen, die Gotteshäuser und vor allem die gute Stube des Hartbichlerhofes waren fortan willkommener Treffpunkt für Volksmusikfreunde, um den Geschwistern Hartbichler zuzuhören. 1963 kam es dann zum ersten Auftritt der Inntaler Sänger, die vor einigen Jahren in Raubling ihr 40-jähriges Jubliäum mit einem festlichen Abend feiern konnten. Der Viergesang erhielt auch das Bundesverdienstkreuz für seine unverwechselbare Art, der bayerischen Volksmusik zu dienen. Konrad Bauer und seine Inntaler Sänger legten immer großen Wert auf passendes Liedgut, saubere Gewandung und würdigen Auftritt. Als natürlicher, herzlicher Sprecher vergaß Konrad Bauer nie, abschließend in seiner ihm eigenen Weise "Vergelt's Gott" zu sagen. "A guade, grechte und feine Sach" waren die von Autorität und innerer Freude gekennzeichneten Auftritte von Konrad Bauer mit seinen Geschwistern und mit den Inntaler Sängern. Den Andachtsjodler stimmte der Koni immer gerne an, um auch die Zuhörer mit einzubeziehen. Für den Grainbacher Trachtenverein Hochries-Samerberg war er vielfältig engagiert. Unvergesslich sind seine Organisationstalente bei Vereinsveranstaltungen, vor allem für das von ihm aus der Taufe gehobene Almsingen. In den über fünf Jahrzehnten seines aktiven Singens war es für Konrad Bauer bis zum Schluss immer eine Ehrensache, dabei zu sein. Feine Lieder und ausgewählte Texte waren sein Markenzeichen. Was bleibt ist ein einfaches "Danke", das ihm von ungezählten Volksmusikfreunden in Bayern, Tirol und darüber hinaus gebührt. "Wir haben die traurige Pflicht, die wohl bekannteste Persönlichkeit vom ganzen Samerberg zu Grabe tragen zu müssen" - mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Georg Gilgenrainer das Requiem für Konrad Bauer. "Unzählige Male hat er selbst mit seinen Geschwistern und mit seinen Inntaler Sängern bei traurigen Anlässen mit seinem Gesang Trost gespendet, heute gelten die Lieder, Gebete und Gedanken ihm selber", so der Geistliche vom Samerberg, der in Konzelebration von Pfarrer Josef Hartl aus Pfraundorf unterstützt wurde. "Jetz muaß i aus mein Haus, meine Lebenszeit ist aus" - dieses Lied, gesungen von den Inntaler Sängern ohne den markanten und tragenden Baß des Koni Bauer, galt nunmehr ihm, der die irdische Welt verlassen musste. Die Kirche St. Ägidius von Grainbach konnte die Trauergäste aus Bayern und Tirol bei weitem nicht fassen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten. Zahlreiche Honoratioren, Weggefährten, Volksmusik- und Gesangsfreunde sowie Vertreter von Gemeinde, Vereinen und vielen Organisationen waren zugegen. Bürgermeister Georg Huber von der Gemeinde Samerberg dankte Konrad Bauer dafür, dass er in seiner Gemeinderatszeit von 1984 bis 1990 mit Bürgernähe und Sachverstand bei vielen wichtigen Vorhaben mit dabei war. Bei der 1200-Jahr-Feier 1988 war der Hartbichler-Koni ein wertvoller Organisator, ebenso wie er dies bei vielen weiteren Anlässen war. Michael Sattlberger dankte für den Trachtenverein Hochries-Samerberg dem verstorbenen Ehrenmitglied, dass er als junger Plattler wie als Sänger, aber auch als Freund der Rosserer und als fundierter Ansager dem Verein wertvolle Dienste erfüllte. "Das Almsingen werden wir in Deinem Sinne weiterführen", versprach Sattlberger abschließend. Musikalisch gestaltet wurde die eindrucksvolle Trauerfeierlichkeit von den Alpbacher Bläsern aus Tirol sowie von den Mitgliedern der Samerberger Musikkapelle. Am offenen Grab stimmten die Gebrüder Rehm aus Garmisch-Partenkirchen einen ehrenden Jodler an. (hö)