Josef Werndl

Die Dorfwirtschaft Werndl in Greimharting verliert mit Josef Werndl seinen beliebten Seniorwirt. 22 Jahre, von 1958 bis 1980, war Werndl als liebenswürdiger Wirt dort tätig und betreute die Gäste. Einen Monat vor seinem 86. Geburtstag ist er jetzt gestorben. Eine überaus große Trauergemeinde gab ihm das letzte Geleit. Die Filialkirche konnte die Zahl der Besucher beim Requiem das Pfarrer a. D. Walter Kronast zelebrierte, bei weitem nicht fassen. Die Wiege von Werndl stand in Pfaffing bei Evenhausen, wo er als zweites von drei Kindern aufwuchs. Er arbeitete zuhause in der Landwirtschaft mit. Den ganzen Zweiten Weltkrieg musste Werndl an der Ostfront als Soldat mitmachen und wurde auch verwundet. 1958 heiratete er Anna Gröber, die Witwe aus der Greimhartinger Dorfwirtschaft. Gemeinsam betrieben sie die Gaststätte über zwei Jahrzehnte lang und übergaben sie danach an die Adoptivtochter Isolde van Kaldenkerken. Der Kirchenchor sang ihm beim Leichenhaus ein Abschiedslied. Mit den Fahnenabordnungen des Trachtenvereins, der Hubertusschützen und des Veteranenvereins voraus, trugen Schützenkameraden ihren früheren Herbergswirt zum Grabe. Dem lieben und guten Herbergsvater galt ein Kranzgebinde des Trachtenvereins, das Helmut Hackenberg niederlegte. Besonders verbunden war die Wirtschaft und der Seniorchef mit den Hubertusschützen, die schon seit fast 50 Jahren dort ihre Heimat haben. Schützenmeisterin Elisabeth Heubl sagte, dass die Schießstände dort immer wieder den Erfordernissen des Vereins angepasst worden seien. Eine besondere Beziehung hatte Werndl auch mit dem VDK-Ortsverband Prien-Rimsting. Als stellvertretender Vorsitzender habe er viele Jahre dem Verband mitgeprägt, wurde von einem Vertreter gewürdigt. Für die Treue zum Rauchclub Prien galt ihm ein Kranz, den Hans Berger niederlegte. Mit einem Böllersalut und dem Lied "Ich hatt‘ einen Kameraden", gespielt von der Priener Blaskapelle, nahm der Krieger- und Veteranenverein Prien von dem Kriegsteilnehmer Abschied. Stellvertretender Vorsitzender Ernst Mayer erwähnte, dass die Veteranen nach dem Priener Lindenwirt jetzt im Gasthof Werndl eine neue Herberge gefunden haben. (th)