Josef Schäfer

Eine große Trauergemeinde gab auf dem Emmeringer Friedhof Josef Schäfer das letzte Geleit, der wenige Wochen vor Vollendung des 92. Lebensjahres starb. Die Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, des Krieger- und Soldatenvereins sowie des Schützenvereins begleiteten den Sarg, der von Mitgliedern der Feuerwehr getragen wurde, deren Ehrenmitglied der Verstorbene war. Der "Schäfer Sepp" war in der Gemeinde vielseitig engagiert, Mitglied fast aller Ortsvereine und nahm bis zuletzt am gesellschaftlichen Leben teil. Über 20 Jahre führte er die Kasse der Gemeinde Schalldorf und war zugleich "Gmoaschreiber" in der ehemaligen Gemeinde Lampferding, bis diese 1978 im Zuge der Gemeindegebietsreform aufgelöst wurde. Bis zu seinem Ruhestand 1981 war er bei der VG Aßling beschäftigt. Von 1960 bis 1966 gehörte er dem Gemeinderat Schalldorf an. Wertvolle Dienste hat Schäfer als Wasserwart geleistet. Er war von Anfang an dabei, als in den fünfziger Jahren mit dem Aufbau der gemeindlichen Wasserversorgung begonnen wurde. Seine genauen Aufzeichnungen vom Verlauf der Leitungen sind heute noch eine wertvolle Hilfe. 2003 erhielt Schäfer eine Ehrenurkunde des Freistaates als Anerkennung für 50-jähriges Wirken als Feldgeschworener, bis zuletzt war er Obmann der Feldgeschworenen in der Gemeinde. Eng verbunden war Schäfer mit der Feuerwehr. Schon in jungen Jahren war er Zeugwart und Schriftführer der damaligen Freiwilligen Feuerwehr Schalldorf und erlebte noch mit, wie mit alten Handspritzen Brände bekämpft wurden. Und er war Chronist. Seine Aufzeichnungen und Bilder über gemeindliche Ereignisse sind für die Ortsgeschichte von großem Wert.