Über den Trauerfall (2)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Josef Metz, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von Trauer.de Redaktion, Rosenheim
13.07.2009 um 16:46 UhrDer große Sohn der Gemeinde Übersee, Josef Metz, ist am vergangenen Samstag, 11. Juli, überraschend gestorben.
Der verwitwete 88-Jährige war seit zwanzig Jahren Träger der Bürgermedaille Übersee. Als Lehrer wirkte er in der Überseer Volksschule von 1952 bis 1978. Ihn zeichnete vor allem sein herausragendes Engagement um das Gemeinwohl aus, das er in seiner Tätigkeit als Gemeinderat von 1956 bis 1984 einbrachte. Darüber hinaus war er jahrzehntelang als Ortsheimatpfleger tätig und veröffentlichte in dieser Zeit zahlreiche Werke zur Ortsgeschichte. Mit großer Einsatzfreude hat er die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet.
Von Trauer.de Redaktion, München
20.07.2009 um 09:48 Uhr"Josef Metz war ein geschätzter und geachteter Mitbürger im wahrsten Sinne", sagte Dekan Konrad Kronast in einem bewegenden Auferstehungsgottesdienst mit Pfarrer Heinrich Zimmermann und Pfarrer Hans Holzner vor einer großen Schar von Trauergästen. Mit einem langen Trauerzug und Gebeten am offenen Grab hat Übersee Abschied von seinem großen Sohn genommen. Neben den trauernden Familienangehörigen gaben ihm die Blaskapelle, Fahnenabordnungen, Honoratioren, Freunde, Weggefährten und viele Überseer das letzte Geleit.
Josef Metz war drei Wochen nach seinem 88. Geburtstag völlig überraschend gestorben. Der Träger des deutschen Verdienstordens und der Bürgermedaille von Übersee war seit eineinhalb Jahren Witwer und hinterlässt drei Söhne, zwei Enkel und einen Urenkel.
Metz wurde im Juni 1921 als Sohn eines Metzgermeisters in München geboren, wo er auch die Volksschule besuchte. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges machte er in einem Traunsteiner Gymnasium sein Abitur. Es folgten lange Kriegsdienstjahre.
Gleich nach Kriegsende begann Metz sein Studium. Nach fast drei Jahrzehnten als Lehrer in Übersee, ging er 1978 bis zu seiner Pensionierung 1984 als Konrektor nach Siegsdorf.
Wie der Dekan weiter ausführte, war Metz zudem jeweils viele Jahre als Gemeinderat in Übersee, als Lokalreporter, Heimatpfleger und Hobby-Volksmusiker tätig. Als Gitarrist gründete er die Feldwieser Stubnmusi und war mit der Gruppe auf vielen Reisen. Sein Leben war bestimmt von den Leitsätzen "nicht jammern, sondern anpacken", "mitmischen in der Politik, aber sich nicht verbiegen lassen", "nie aufhören, sich weiter zu entwickeln" und vor allem "mit Gelassenheit unabänderliche Dinge annehmen".
Einer seiner Lieblingssprüche war "Gott gab uns die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt". Laut Kronast sei der Verstorbene unerschütterlich im Glauben verwurzelt gewesen. Noch wenige Stunden vor seinem Tod habe er an der Abendmesse teilgenommen.
Bürgermeister Marc Nitschke ging in seinem Nachruf auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Metz als Gemeinderat von 1956 bis 1984, seine Mitgliedschaft in der CSU seit 1956 und als Ortsheimatpfleger ab 1978 ein. Seine große Leidenschaft sei die Gemeinde-Geschichte gewesen. Mit vielen Büchern und Schriften habe er dafür gesorgt, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten wird. "Damit wird das Wirken von Josef Metz über sein Grab hinaus weiter bestehen", sagte Nitschke.
Rektor Alfred Huber von der Volksschule Siegsdorf hob die "betriebsame Zähigkeit" von Metz hervor, mit der er "immer um eine wertorientierte Erziehung bemüht war". Rektor Hans Aderbauer bescheinigte Metz, dass er während seiner fast 30-jährigen Lehrertätigkeit in Übersee der Schule den Ruf als "Universität des Achentals" eingebracht habe.
Peter Stöger von der Marianischen Männerkongregation wertschätzte den Verstorbenen als "unaufdringlichen Ideengeber", und Albert Mattern verabschiedete seinen ehemaligen Kollegen mit den Worten "Du hast aus deiner Persönlichkeit heraus gelebt und menschliche Werte gesät."