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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Johannes Waxenberger, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von Trauer.de Redaktion, Rosenheim
28.06.2010 um 10:49 UhrNur wenige Tage nach seinem 95. Geburtstag verstarb Prälat Johannes Waxenberger, der beliebte Ruhestandspfarrer, in der Nacht von Freitag auf Samstag in Ruhpolding. Vor mehr als 27 Jahren hatte er seinen Altersruhesitz in Siegsdorf eingerichtet und seither den Pfarrverband seelsorgerisch unterstützt und begleitet. Ein besonderes Anliegen war ihm die geistliche Betreuung des Alten- und Pflegeheimes Siegsdorf, für dessen Entstehen in der Dorfmitte Waxenberger maßgeblich verantwortlich war.
Waxenberger wurde am 9. Juli 1915 geboren und setzte sich schon als junger Mensch für Glauben und Menschenliebe ein, was ihm schon 1934 eine Verhaftung einbrachte. Nach Abitur und Philosophiestudium folgte kurz vor Kriegsanfang der Beginn des Theologiestudiums, das aber bald von Militärdienst, Frankreichfeldzug, Ostfront, Verwundung und englischer Kriegsgefangenschaft unterbrochen wurde.
1947 erfolgte in Freising die Priesterweihe durch Kardinal Faulhaber, dem Waxenberger fünf Jahre als Sekretär zur Seite stand. Die Begegnung mit Faulhaber und die intensive Zusammenarbeit mit dem Kardinal haben das weitere Leben Waxenbergers maßgeblich geprägt.
Die erste Wirkungsstelle als Seelsorger war eine Kooperatorstelle in Siegsdorf, von 1952 bis 1960 arbeitete er als Sekretär von Kardinal Wendel, worauf Berufungen zum Rektor der katholischen Fürsorge, als Priester in Hofkirchen Holzkirchen und letztlich von 1967 bis 1983 in Ramersdorf folgten. Die schweren Krankheitsfolgen nach dem Säureattentat auf Weihbischof Deffregger, bei dem Waxenberger ebenfalls schwer verletzt wurde, führten letztendlich zur Pensionierung.
Die "alte Liebe" zur ersten Pfarrei Siegsdorf und viele Erholungsaufenthalte in Hammer bewogen Waxenberger, die Pfarrei St. Rupertus in Hammer als Ruhestandspfarrer zu unterstützen und seinen Wohnsitz in die Gemeinde Siegsdorf zu verlegen - ein Glücksfall für den Pfarrverband, wie sich bei der plötzlichen Erkrankung von Pfarrer Josef Hartl herausstellen sollte, dessen Aufgaben Waxenberger bis zur geklärten Nachfolge durch Dr. Dieter Gehrlein klaglos übernahm.
Prälat Johannes Waxenberger wird den Siegsdorfern und allen die ihn kannten als ein "Mann Gottes, ein Mann des Wortes und ein Mann des Volkes" in Erinnerung bleiben, sein Lebenswerk aber besteht weiter, mit dem Alten- und Pflegeheim Siegsdorf. Eine segensreiche Einrichtung mitten im Dorfzentrum, die ohne Prälat Waxenberger, seinen Einfluss und seine Überzeugungskraft wohl nie zu Stande gekommen wäre. (fkr)