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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Johanna Spiel, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
26.06.2007 um 19:37 Uhr"Es gehört sicher zu den schwersten Erfahrungen unseres Lebens mit ansehen zu müssen, wie ein nahe stehender Mensch krank und schwach wird, und wir
nicht so helfen können, wie wir es gerne möchten",
stellte Kaplan Maximiliano José Estupinan Gaisbauer
am Beginn seiner Predigt im Requiem für die im 89.
Lebensjahr verstorbene Johanna Spiel heraus. Hilfe
und Pflege hatte die Verstorbene in den schweren Monaten ihrer Erkrankung in der Familie ihres Sohnes Josef gefunden.
Die "Angerer Hanni" wurde am 27. August 1918 im Kistleranwesen in Eglham als jüngstes von acht
Geschwistern geboren. Später arbeitete sie als Magd.
1948 heiratete sie Adolf Spiel und kam so in den Angerer-
Hof. Das Ehepaar erneuerte mühevoll mit großer Unterstützung durch die Nachbarn das Anwesen. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, denen drei Enkel und drei
Urenkel folgten.
Eine schwere Zeit kam, als der Ehemann zunehmend erkrankte und Johanna Spiel nach dessen Tod nahezu
allein die landwirtschaftliche Arbeit erledigen musste. In
späteren Jahren erzählte sie oft von der großen Hilfsbereitschaft der Nachbarn.
Über 20 Jahre lang war dann Johanna Spiel in Vogtareuth
frühmorgens unterwegs, um das Oberbayerische Volksblatt zuzustellen. Viel Freude hatte die humorvolle "Angerer Hanni" an den Trachtenfesten,
die sie früherer gemeinsam mit dem Mann besucht
hatte. Im Trachtenverein "Unterinntaler" war sie
seit 1948 aktives Mitglied und bis vor zwei Jahren bei
vielen Trachtenfesten dabei. Über viele Jahre hinweg organisierte sie zudem Bus-Halbtagesausflüge.
Ein langer Trauerzug begleitete nun die Verstorbene
im Gemeindefriedhof zur letzten Ruhestätte, wo die Fahnenabordnung der Unterinntaler und eine
Abordnung der Frauengemeinschaft Abschied nahmen
und an die jahrzehntelange Mitgliedschaft erinnerten.
"Wer singt, der betet doppelt", würdigte Kaplan
Gaisbauer das über 20 Jahre lange Wirken der Angerer
Hanni im Kirchenchor.