Hans Hornberger

Hans Hornberger

* 24.04.1919
† 14.06.2008 in Grassau
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Gedenkkerze

nitti

Entzündet am 27.05.2010 um 12:00 Uhr

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

19.06.2008 um 19:03 Uhr
Eine große Trauergemeinde gab Hans Hornberger senior das letzte Geleit. Im Alter von 89 Jahren ist der beliebte Grassauer und Ehrenbürger im Kreise seiner Familie verstorben. Pfarrer Bernhard Schweiger aus Ruhpolding zelebrierte die Trauermesse in der voll besetzten Pfarrkirche. Die Redner bezeichneten Hornberger als aufrichtigen, traditionsbewussten, stets hilfsbereiten und sozial engagierten Bürger. Geboren 1919 in Hohenaschau war Hornberger schon als Kind mit seinen Eltern nach Grassau gekommen. Nach seiner Schulzeit und Lehrzeit als Maurer arbeitete er bei der Firma Fleindl. Als sehr junger Mensch wurde Hans Hornberger dann zum Reichsarbeitsdienst bestellt und ein Jahr später zum Militär einberufen. Die Schrecken des Krieges erlebte er an der Front beim Russlandfeldzug und geriet vier Jahre in russische Gefangenschaft. Erst 1948 kehrte er aus dieser Gefangenschaft zu seiner Familie zurück. 1941 heiratete er die Grassauerin Maria Huber. Aus der Ehe gingen drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter hervor. Pfarrer Schweiger erinnerte auch an den beruflichen Werdegang von Hans Hornberger senior, der 1961 gemeinsam mit seinem Sohn das Baugeschäft eröffnete, dem er seine ganze Lebenskraft widmete und auch im hohen Alter noch mithalf. Die Familie sei für den Verstorbenen sehr wichtig gewesen. So sei es auch sein Wunsch gewesen, seine letzte Zeit zu Hause verbringen zu dürfen. Pfarrer Schweiger bezeichnete den verstorbenen Würdenträger als einen bodenständigen, heimatverbundenen, geradlinigen und sehr konsequenten Menschen. Hans Hornberger senior habe die jüngere Geschichte der Gemeinde Grassau maßgeblich mitgetragen, betonte Bürgermeister Rudi Jantke. So sei Hornberger von 1956 bis 1990 im Marktgemeinderat gewesen, darunter von 1972 bis 1990 als Zweiter Bürgermeister. Besondere Verdienste habe sich Hornberger durch die Schaffung der Trinkwasserversorgung und der Gründung des Abwasserzweckverbandes erworben. Mit Leib und Seele habe er sich zudem für die Vereine eingesetzt und Verantwortung übernommen. Hornbergers Traditionsbewusstsein sei es auch zu verdanken, dass der alljährliche Leonhardiritt wieder zum festen Bestandteil der Gemeinde geworden sei. 1986 sei Hornberger mit der kommunalen Verdienstnadel des Freistaats ausgezeichnet worden. Die Gemeinde habe seine Verdienste 1994 mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts gewürdigt. Die seit 45 Jahren bestehende Partnerschaft zu Tscherms in Südtirol habe dem Verstorbenen besonders am Herzen gelegen und habe viele Kontakte geknüpft. Der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser erinnerte an die Verdienste des Verstorbenen. So sei Hans Hornberger von 1972 bis 1990 Kreisrat gewesen. Hornberger sei sowohl in der Kommunalpolitik wie auch als Arbeitgeber sozial engagiert gewesen. Für die SPD Grassau ergriff Vorsitzender Dr. Dieter Hahn das Wort. Die letzten 20 Jahre sei Hornberger Ehrenvorsitzender gewesen. Hahn bezeichnete diesen als "Mann der Tat". Karl Huber, Bürgermeister in Tscherms, betonte, Hornberger sei Mitbegründer der Partnerschaft gewesen und habe sich tatkräftig für diese eingesetzt. Für die Angestellten und Kollegen sagte Volker Schindlmayr, dass Hans Hornberger den Mitarbeitern immer ein Vorbild gewesen sei. Über 20 Jahre war Hornberger auch Ehrenvorstand der Grassauer Feuerwehr. Vorsitzender Peter Ritzer betonte, dass Hornberger die treibende Kraft gewesen sei, um aus einer Dorffeuerwehr eine moderne, leistungsstarke Feuerwehr zu machen. Eine besondere Liebe verband den Verstorbenen mit dem Trachtenverein, dem er 70 Jahre angehörte. Schon als Bub sei Hornberger beim Verein gewesen und half nach dem Krieg den Verein wieder aufzubauen, erinnerte in bewegten Worten Trachtenvorstand Klaus Zeisberger. Von 1952 bis 1982 war Hornberger im Vereinsausschuss und von 1973 bis 1982 Zweiter Vorsitzender. 1983 sei Hornberger zum Ehrenmitglied ernannt worden und 1985 mit dem Gauabzeichen in Gold vom Gauverband ausgezeichnet worden. Hornberger habe immer darauf geachtet, dass der Verein vorwärts komme. Ihm sei es wichtig gewesen, dass diese Liebe zur Trachtensache auch weitergegeben werde. Dem Allgemeinem Sportverein Grassau (ASV) gehörte Hornberger seit 1965 an. Bei diversen Baumaßnahmen, so Zweiter Vorsitzender Paul Bauer, habe Hornberger den Verein großzügig unterstützt, oft kostenlos Gerätschaften zur Verfügung gestellt und - wenn man nicht mehr weiter wusste - sogar selbst mit angepackt. Von dieser Tatkraft wusste auch die Schützengesellschaft Grassau zu berichten, der Hornberger 45 Jahre angehörte. Auch dem Freundeskreis Müllner Peter von Sachrang gehörte Hans Hornberger als einer der letzten Nachkommen des Müllner-Peter an. Ihm sei es wichtig gewesen, den Nachlass des Müllner Peters aufrecht zuhalten. Weiterhin war Hornberger Mitglied im Chiemgauer Rankler und Hakler Verein. Ein wichtiger Verein war für Hans Hornberger der Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein. Gerd Spranger erinnerte an den Kriegsveteranen Hornberger. Zweimal sei Hornberger verwundet worden und habe vier Jahre in russischer Gefangenschaft sein müssen. Nach dem Kommando "Senkt die Fahnen" ertönten zum letzten Gruß die Salutschüsse.

OBERBAYRISCHES VOLKSBLATT

vom 16.06.2008