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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Andreas Stadler, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
20.05.2007 um 20:00 Uhr14 Jahre lang, von 1980 bis 1994, stand Stadler an der Spitze der bayerischen Gebirgsschützen. Zu der Kompanie seiner Heimatgemeinde Gmund stieß Stadler bereits im Juli 1946. Und schon da zeigte sich das taktische Geschick des Landwirts. Eigentlich hätten die Mitglieder damals, so kurz nach dem Krieg, ihre Gmunder Kompanie auflösen müssen. Stadler aber schlug den Alliierten einen Kompromiss vor: Wenn die Gebirgsschützen keine Waffen tragen, dann darf die Kompanie bestehen bleiben. Die Amerikaner willigten ein.
Sein Verhandlungsgeschick und seine tiefe Menschlichkeit zeichneten Stadler auch später als Landeshauptmann aus. "Er konnte sich jedes Gesicht merken", erzählt sein Nachfolger Karl Steininger. "Seine Menschenkenntnis und freundliche Art habe ich immer bewundert." Auch in der Kommunalpolitik war Stadler engagiert: Zwei Jahrzehnte saß er im Gmunder Gemeinderat, 1971 zog er für die CSU in den Kreistag ein.
Bei so vielen Ehrenämtern blieben die Auszeichnungen nicht aus: Bezirksmedaille in Gold, Bayerischer Verdienstorden und großes Bundesverdienstkreuz, um nur einige zu nennen. Berührungsängste hatte Stadler mit nichts und niemandem. Zu seinem Bekanntenkreis zählten bekannte Persönlichkeiten wie Edmund Stoiber, Peter Gauweiler und besonders Franz Josef Strauß. Oft besuchte ihn Strauß auf seinem Waldhof bei Gmund. Stadlers Frau Elisabeth backte dann ihren begehrten Zopf und ihr berühmtes Klezenbrot. Meist saßen die Männer lange beisammen. Denn auch das war Stadler gesellig. Bis vor einem Jahr, als seine Elisabeth starb. "Seitdem wollte der Anderl auch nicht mehr so recht", sagt Steininger.
Von Isabella Clement