Alfons Egger

Alfons Egger

* 05.08.1926
† 19.10.2008 in Reit im Winkl
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Von Trauer.de Redaktion, Rosenheim

25.10.2008 um 16:39 Uhr
Als "herausragender Heimatforscher" wurde er beschrieben, als einer der Gründer des Reit im Winkler Skimuseums, als einer der Wegbereiter der 1999 erschienen Ortschronik, als bescheiden, heimatverbunden, willensstark: Dr. Alfons Egger. Nun nahmen rund 300 Trauergäste Abschied von dem ehemaligen Gymnasiallehrer, der in seinem Heimatort 82 jährig verstorben war. Lange Zeit lebte Dr. Alfons Egger, am 5. August 1926 in Reit im Winkl geboren, nicht in dem Bergort. So kam er 1947 nach dem Abitur in Traunstein an die philosophisch-theologische Hochschule nach Freising und bis 1959 an die Universität nach München, wo er 1960 an der Philosophischen Fakultät promovierte. Auch der Titel seiner damaligen Dissertation lässt seine Heimatverbundenheit erahnen: "Namen- und Geschichtskunde der Gemeinde Reit im Winkl", bis heute ein Standardwerk der hiesigen Ortsgeschichte, dem zwei weitere Werke folgten. Der Dialektforscher spürt auch hier der Entstehung und Deutung von Flurnamen in seiner heimatlichen Gegend nach. Nach mehreren beruflichen Stationen in München, wo der Vater dreier Töchter als Religionslehrer und bei einem großen Sporthaus auch als Skilehrer tätig war, kam Dr. Egger 1965 an das Traunsteiner Chiemgau-Gymnasium. Dort unterrichtete er 24 Jahre lang als Lehrer Latein und Religion. Bei Kollegen und Schülern gleichermaßen geschätzt war der Studiendirektor wegen seiner klaren, konservativen und auch strengen Haltung, aber auch wegen seiner "tiefen Heimatverbundenheit, der Hilfsbereitschaft, der Gelassenheit, wegen seines Humors und der Geselligkeit", wie Marga Lehrberger dies in einer kurzen Ansprache formulierte. Die Reit im Winklerin unterrichtet ebenso am Chiemgau-Gymnasium und vertrat Oberstudiendirektor Kiesl. Erst 1999 zog das Ehepaar Egger zurück nach Reit im Winkl, "er wollte unbedingt wieder daheim sein", wie seine Frau Ella dies wiedergibt. Fortan widmete er sich verstärkt dem Sammeln historischer Skier und Ausrüstungsgegenstände und war schließlich einer der Hauptinitiatoren beim Kauf einer der größten Skisammlungen weltweit, woraus ein schmuckes Skimuseum im Schulhaus entstand. Zu verdanken sei dies seiner "wissenschaftlichen Arbeitsweise, seiner Überzeugungskraft, aber auch seiner Hartnäckigkeit", erklärte Bürgermeister Josef Heigenhauser in seiner Trauerrede. Mit dem Skimuseum habe er "sich selbst ein Denkmal gesetzt", sagte der Bürgermeister - und: "In Erinnerung bleibt uns Dr. Alfons Egger als ein ruhiger Bürger, der die Berge, die Almen, sein Reit im Winkl geliebt hat".

OBERBAYRISCHES VOLKSBLATT

vom 22.10.2008