Karlhans Kurzhals

Karlhans Kurzhals

* 07.10.1945
† 27.03.2010 in Huisheim
Erstellt von OVB Heimatzeitungen

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Kondolenz

Von Wolfgang Dettenkofer, Bad Endorf

02.04.2010 um 11:58 Uhr
Exzellenz, hochwürdigster Herr Dr. Reinhard Marx, der Anlass meines Schreibens ist Trauer und Wut über den Tod meines Mitbruders P. Konstantin Kurzhals OCD, von dem ich heute morgen im Oberbayerischen Volksblatt lesen musste. Erst am 8. März 2010, nach dem Vortrags von P. Dr. Ulrich Dobhan OCD über Teresa von Avila - "Beten ist wie das Verweilen bei einem Freund..." erzählte er mir noch im Kloster Reisach vom Herzinfarkt seines Mitbruders P. Robert Schmidbauer. Jetzt war die Arbeit auch für ihn zu viel - und tödlich. .... Als Ordensmann war ich wenig auf den Dienst in der Pfarrseelsorge gefasst, wollte einst das Ureigenste unserer Ordensspiritualität in der Kirche einbringen, aber "im heiligen Gehorsam" meinen kirchliche Obere jeden Unsinn rechtfertigen zu können. Auch Sie haben eine solche Gehorsamsideologie gegenüber dem Papst verinnerlicht aus welchen Gründen auch immer. Sie haben mir nach unserer Begegnung auf dem Saarbrücker Katholikentag durch Ihren Sekretär schreiben lassen, dass Sie grundsätzlich am Zölibatsgesetz für alle festhalten wollen und mit sich darüber nicht reden lassen. Dies ist in dieser Stunde der Kirche mehr zum Schaden als es dem Aufbau des Reiches Gottes dienen kann. Bitte sagen Sie dies in aller Entschiedenheit und ohne Rücksicht auf den Verlust eines Kardinalhutes dem Papst ins Angesicht. Es ist schlichtweg ein Unrecht, eine Strangulation des kirchlichen Lebens in den gewachsenen Gemeinden, wenn bewährte Pastoralassistenten nicht in der Eucharisiefeier predigen, Diakone keine Eucharistie feiern und Krankenhausseelsorgerinnen keine Krankensalbung spenden dürfen. Welch erbärmlicher klerikaler Sakramentenmonopolismus! Sie importieren in Umkehrung des Spätkolonialismus Sakramentenspender aus Armutsländern, nur um den Schein eines falschen Seelsorgekonzepts aufrecht erhalten zu können. .... Sie nötigen Ordensleuten als Notnägel in Ihre Großraum-serviceseelsorgestationen und können ihnen sonst den Brotkorb hochhängen. Und Sie selber schämen sich nicht, aufgrund eines in unseliger Zeit geschlossenen Konkordates ein Ministergehalt zu nehmen, das auch von Moslems und Atheisten aufgebracht ist. Sobald Sie darauf freiwillig verzichten, glaube ich Ihnen, dass Sie in der Nachfolge des Jesus von Nazareth stehen und an die lauteren Motive Ihres Zölibats. .... Und was ich wiederum fragen muss: Wann söhnen Sie sich mit Prof. Gotthold Hasenhüttl aus? Ein Skandal unter Christenmenschen! Eine frohe Auferstehung wünscht Wolfgang Dettenkofer

OBERBAYRISCHES VOLKSBLATT

vom 31.03.2010